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GründerCup KielRegion 2020: Das sind die Gewinner/-innen

Ohne große finanzielle Reserven, dafür mit Mut und Kreativität begegnen Gründer/-innen der Corona-Krise. Jetzt helfen ein starkes Netzwerk, Zusammenhalt und Anpassungsfähigkeit. Auch im Jahr 2020 standen die Veranstalter und Sponsoren des 17. GründerCups den Gründer/-innen mit Rat und Tat zur Seite. Am 9. Dezember wurden die diesjährigen Gewinner/-innen bei der Online-Preisverleihung mit Preisgeldern im Wert von 17.000 Euro ausgezeichnet.

„Die eingereichten Bewerbungen haben uns beeindruckt und die Auswahl der Gewinner/-innen fiel der Jury nicht leicht. Dieses Jahr verlangt insbesondere jungen Unternehmen sehr viel ab und es ist toll zu sehen, dass die Startups aus der KielRegion sich nicht unterkriegen lassen“, sagt Marion Mayr-Tschofenig von der Kieler Wirtschaftsförderung.

Und das sind die Gewinner/-innen:

In der Kategorie KielRegion vs. Corona gibt es drei Gewinner/-innen, die jeweils 2.500 Euro erhalten. Die Förde Sparkasse, Take Maracke & Partner sowie die Veranstalter sponsern die drei Preise:

RemindAir (Initiative aus starterkitchen und citynode GmbH): Dennis Ernst entwickelte einen kostengünstigen CO2-Ampel-Bausätzen, um Unternehmen und Schulen dabei zu helfen, auf regelmäßiges Lüften zu achten. Während des Prototypingweekends bei opencampus im September entwickelte er einen funktionierenden Prototypen und erhielt bereits erste Bestellungen aus dem Coworking-Umfeld. Der Bausatz soll 50 Euro kosten. „Gerade für Schulen erhoffe ich mir, dass mein die CO2-Ampel nicht nur vor Ansteckungen schützt, sondern die Schüler/-innen zusätzlich für MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) begeistern kann, da sie sich für den Zusammenbau mit der Technik auseinandersetzen müssen. Zurzeit stehen noch letzte Tests an, bevor ich den Bausatz vertreiben kann“, sagt Dennis Ernst.

Kieler Kultur Pop-Up: Um Kulturschaffende aus der Region zu unterstützen, stellten Nicolas Grimm und Jannek Schmitt ein Corona-konformes Open Air Event auf die Beine. Den ganzen August 2020 gab es donnerstags bis sonntags auf der Wiese des GEOMAR an der Kiellinie Veranstaltungen im Freien mit 250 Gästen – natürlich stets mit dem entsprechenden Sicherheitsabstand und einem durchdachten Hygienekonzept. Konzerte, Kino-Abende, Poetry Slams, Clubabende mit DJ-Auftritten, Themenabende durch lokale Kulturschaffende und Kinderprogramm. „Wir haben das Festival innerhalb kürzester Zeit auf die Beine gestellt und mussten so vieles berücksichtigen. Wir sind stolz, dass wir Kulturschaffenden, deren Existenz durch die Krise bedroht ist, eine Bühne geben konnten“, sagt Nicolas Grimm. Sie beschäftigten Dienstleister aus der Region, die aufgrund der Krise Umsatzeinbußen erleiden mussten. Mit den Einnahmen deckten sie ihre Kosten, der Rest ging an die beteiligten Künstler/-innen.

Lillebräu GmbH: Am ersten Tag nach dem Lockdown haben die Gründer von lille Max Kühl und Florian Scheske mit ihrem Team schnell gehandelt und den Vertrieb umgestellt. Um nicht nur mit dem eigenen Geschäft über die Runden zu kommen, sondern auch Gastronomen helfen zu können, riefen sie das Projekt „Kieler Zwickel – Das Krisenbier für die Kieler Gastronomie“ ins Leben. Teilnehmende Restaurants, Bars und Gastronomen erhielten ihr eigenes Logo auf der Vorderseite des Bieretiketts. Kund/-innen konnten so ihren Lieblingsladen unterstützen, indem sie das jeweilige Bier kauften. Die Hälfte der Einnahmen ging in einen Gemeinschaftstopf, den lille unter den über 60 teilnehmenden Gastronomen verteilte. „Von einem Tag auf den anderen musste die Gastronomie schließen. Da wir unser Produkt weiterhin über den Einzelhandel, den Werksverkauf und unseren Onlineshop verkaufen konnten, überlegten wir uns, wie wir den Gastronomen helfen können. Mit dem Kieler Zwickel haben wir auf den sozialen Netzwerken über 1,5 Millionen Kontakte erreicht und konnten so auf die Not einer ganzen Branche aufmerksam machen“, sagt Max Kühl.

Im Businessplan-Wettbewerb wurden drei Preise vergeben:
Startup-Preis – 2.500 Euro, gesponsert von der Förde Sparkasse Kiel

Spielköpfe GbR: Spielen soll Spaß machen und Menschen zusammenbringen. Dafür bringen Carolin Bach, Jana Fischer und Samantha Schwickert von den Spielköpfen wichtige gesellschaftliche und nachhaltige Themen wie Rassismus, Stereotype und nachhaltige Produktion an den Spieletisch und in den Alltag der Menschen. Sie gestalten die Bildsprache des veralteten Kartendecks neu und machen sie gendergerecht, vielfältig und nachhaltig. Zusätzlich zu dem Verkauf der Kartendecks bieten sie verschiedene Workshops und Bildungsmaterial zu den Themen Stereotype und Diskriminierungsstrukturen an.

Nachhaltigkeitspreis – 2.500 Euro, gesponsert von der Förde Sparkasse Kiel

Kieler Pilzwerk: Robert Schwarz erzeugt hochqualitative Edelpilze, indem er nur Rohstoffe verwendet, die ansonsten wenig bis keinen Mehrwert haben. Effektive Ressourcennutzung wird beim Kieler Pilzwerk großgeschrieben. Als Substratbehälter dienen recycelte Kunststoffeimer anstatt Einmalplastiktüten und für das Zuchtsubstrat verwendet Robert Schwartz Kaffeesatz aus lokalen Röstereien. Außerdem verzichtet er dank speziell konditionierter Pilzsorten auf sterile Zuchträume.

Innovationspreis – 2.500 Euro sowie eine Beratungsleistung im Wert von 1.000 Euro, gesponsert von Take Maracke & Partner

Tricode UG: Nur 33% aller Deutschen dürfen Blut spenden und nur 3%, dieser ohnehin schon geringen Zahl, tun dies auch. Kathrin Boersch, Jonas Reinhardt, Benno Lauther und Nikita Segal sind die Gründer/-innen von Tricode und haben mit ihrem digitalen Blutspendekonzept „Statusplus® Blutspende“ eine Innovation für den Gesundheitssektor geschaffen. Ihre App ermöglicht eine völlig neue Art und Weise der Kommunikation zwischen der Tranfusionsmedizin und den Spender/-innen. Die Spender/-innen haben nicht nur ihren digitalen Blutspendeausweis in der Tasche, sondern sehen auch ihr kleines Blutbild, welches bei jeder Blutspende erstellt wird. Noch dazu erhalten sie eine Push-Notification, wenn ihre Spende am Patienten transfundiert und somit eingesetzt wurde, um ein Leben zu retten.

Das Gewinnerteam des Ideenpreises „Unternehmertum fördern“ erhält 500 Euro sowie eine individuelle Beratungsleistung im Wert von 500 Euro von der RQP GmbH.

Podium Training: Mandy Karstens, Tim Staubert und Paul Diring sind das Team hinter Podium Training. Sie haben sich mit der Idee beworben, eine App zu entwickeln, die (Nachwuchs-)Sportler/-innen ein professionelles und individualisiertes Athletik- und Mentaltraining bietet. Dabei ist ihnen der Sportartbezug der Trainingspläne und Verletzungsprävention besonders wichtig, da alle Sportarten unterschiedliche Anforderungen stellen. Im Mentaltraining spielen vor allem Zielsetzungen, Entspannungstechniken und Reflektionen eine entscheidende Rolle.

„Mit dem Ideenpreis wollen wir Gründer/-innen schon vor der Gründung erreichen, um sie dann bei den nächsten Schritten optimal begleiten zu können“, sagt Marion Mayr-Tschofenig – Projektleiterin und Gründungsberaterin bei der Kieler Wirtschaftsförderung.